Im Jahr 2024 wurden 581 Tagungen im Studierendenwerk Münster durchgeführt.

Übernachten mit Blick auf den Aasee –

über 20 Jahre Hotelbetrieb im Studierendenwerk Münster

Seit über zwei Jahrzehnten betreibt das Studierendenwerk Münster erfolgreich das Hotel „agora: am Aasee“ – in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und mit direkter Lage am Aasee. Hotelfachfrau Ulrike Hammen, die seit über 21 Jahren Teil des Teams ist, erinnert sich im Rückblick an die Anfänge und an die Entwicklungen, die den Hotelbetrieb bis heute geprägt haben.

Vom Gästehaus zum etablierten Hotel

Im Jahr 2003 öffnete das Hotel agora erstmals seine Türen – zunächst nicht als klassisches Hotel, sondern als Gästehaus. „Die Zimmer waren hauptsächlich für Professorinnen und Professoren der Universität Münster gedacht, die eine einfache Bleibe suchten und sich mit einer eigenen Küche selbst versorgen wollten“, berichtet Ulrike Hammen – Mitarbeiterin der ersten Stunde. Nach beruflichen Stationen in der Schwäbischen Alb und Münster trat sie bereits ein halbes Jahr vor der Eröffnung ihre Tätigkeit beim Studierendenwerk an. „In dem Gebäude in der Bismarckallee 5 waren früher Wohnplätze für Studierende“, erinnert sie sich. „Als ich ankam, wurde noch umgebaut, und ich habe mich gefragt: Wo ist denn das Gästehaus? Alles war noch eine riesige Baustelle! Das Seminarzentrum lief bereits, aber noch ganz klein und nebenbei.“

Kontinuierlicher Ausbau und steigende Nachfrage

Mit zunehmender Bekanntheit wurde das Gästehaus auch für private Besucherinnen und Besucher und Geschäftsreisende geöffnet. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen übernahm Ulrike Hammen anfangs Aufgaben rund um die Zimmerverwaltung, Reservierungen sowie die Betreuung des Frühstücksraums. „Der war damals aber nur halb so groß wie heute“, erzählt sie. „Wir hatten nur 18 Sitzplätze. Manchmal sind auch viel mehr Leute gekommen, sodass wir Gäste bitten mussten zu warten.“
Die Nachfrage wuchs schnell – ebenso wie die Zahl der Stammgäste. „Zum Beispiel kamen öfters Fußballspieler von Preußen Münster zu uns, die die schöne und zentrale Lage schätzten. Aber wir hatten auch schon Cem Özdemir als Gast bei uns. Das ist natürlich immer aufregend.“ Parallel zum steigenden Gästeaufkommen wuchs natürlich auch das Team. Die Abläufe wurden professioneller und an einen normalen Hotelbetrieb angepasst. „Es wurden eigene Reinigungskräfte eigestellt und jeder von uns bekam einen festen Aufgabenbereich. Ich war zum Beispiel für den Frühstücksraum zuständig, bevor ich 2012 für 1,5 Jahre in Elternzeit ging.“

Erweiterung des Angebots: das SeeZeit

Aufgrund des erfolgreichen Betriebs des agora und insbesondere wegen der steigenden Nachfrage im Tagungsbereich wurde im Jahr 2008 eine sanierungsbedürftige Wohnanlage an der Bismarckallee 47 zu einem zweiten Hotelbetrieb umgebaut. So entstand neben neuem Wohnraum für Studierende das Hotel SeeZeit – ebenfalls mit direktem Blick auf den Aasee. Auch das SeeZeit etablierte sich rasch am Markt und verzeichnet seither eine sehr gute Auslastung. Das Publikum beider Hotels ist gemischt. An den Wochenenden kommen eher Urlaubsgäste, die Münster und Umgebung erkunden wollen, während in der Woche zumeist Geschäftsleute und Tagungsgäste die Zimmer beziehen. „Der Ausblick auf den Aasee hier ist unschlagbar. Die Leute fühlen sich hier wie im Urlaub!“, betont Ulrike Hammen.

In der Zeit der Pandemie wurde das agora-Hotel umfassend saniert.

Herausforderungen und Chancen in der Pandemie

Bis zum Jahr 2020 verlief die Arbeit von Hotel und Seminarzentrum reibungslos. Mit dem ersten Corona-Lockdown mussten jedoch der Betrieb beider Einrichtungen vorübergehend eingeschränkt werden. Lediglich Geschäftsleute mit Impfnachweis durften übernachten. „Am Anfang war das für uns alle ein Schock“, erinnert sich die Hotelfachangestellte. „Niemand wusste so richtig, was passiert.“ Fast alle Beschäftigten wurden dann über einen längeren Zeitraum teilweise oder ganz freigestellt. Eine Weile war nur noch die Hotelleitung mit zwei Auszubildenden vor Ort. „Ich war sehr dankbar, dass ich trotzdem mein volles Gehalt bekommen habe. Aber ich habe meine Arbeit natürlich vermisst – es hat sich angefühlt, als würde der Lockdown nie vorübergehen,“ so Ulrike Hammen.

Die pandemiebedingte Schließzeit wurde genutzt um das Hotel agora umfassend zu renovieren und technisch auf den neusten Stand zu bringen. Auch die für die heißen Sommer dringend benötigten Klimaanlagen wurden im Zuge dessen eingebaut. „Die abgewohnten Zimmer haben auch nicht zu der schönen Lage gepasst“, so Hammen mit einem Lächeln. Neue moderne Möbel und Teppiche sorgen nun für ein zeitgemäßes und einladendes Ambiente. Und auch im Bereich der Digitalisierung wurden wichtige Schritte unternommen: „Alles, was digital geht, wird digital. Und wenn das alles funktioniert, ist das natürlich super. Wir arbeiten bereits schon seit Längerem mit dem Key Boy. Damit können wir Schlüsselübergaben an Gäste durchführen, ohne vor Ort zu sein. Das kommt super an.“ Trotz zunehmender Automatisierung steht für Hammen eines fest: „Der direkte Kontakt mit den Gästen ist mir sehr wichtig.“

Ein Beruf mit Perspektive

Neben dem Gästekontakt schätzt Ulrike Hammen vor allem das kollegiale Miteinander: „Ich liebe es, Menschen um mich herum zu haben. Wir haben hier auch ein nettes Team. Das Stammteam arbeitet schon seit vielen Jahren zusammen, auch wenn es natürlich Bewegungen gibt. Wir gehen beispielsweise auch zusammen essen. Und was noch für den Job spricht: Die familienfreundlichen Arbeitszeiten, das ist in meinem Job alles andere als selbstverständlich.“

Nicht nur für Ulrike Hammen ist der Hotelbetrieb eine Erfolgsgeschichte. Auch das Studierendenwerk Münster blickt nach über 20 Jahren auf eine erfolgreiche Entwicklung seiner beiden Hotelstandorte zurück. Die kontinuierlich hohe Auslastung, das engagierte Team und die konsequente Weiterentwicklung – sowohl baulich als auch digital – tragen maßgeblich dazu bei, dass Gäste sich im agora und SeeZeit heute rundum wohl und gut umsorgt fühlen.

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