Geschäftsbericht

2023

Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Leserinnen und Leser,

während die Corona-Pandemie erfreulicherweise inzwischen hinter uns liegt, dauert der von Russland begonnene Ukraine-Krieg – wie im gesamten Jahr 2023 – noch an, und im Nahen Osten sind seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel weitere Unruheherde hinzugekommen. Gesamtgesellschaftlich ist Krise damit schon fast der neue Alltag. Auch das Studierendenwerk Münster ist inzwischen krisengestählt und so gut aufgestellt, dass wir neben den normalen Aufgaben auch die krisenbedingten Herausforderungen meistern. Dies gelingt allerdings nur, weil wir die extern veränderten Bedingungen ernst nehmen und intern daran arbeiten, immer besser zu werden. Gemäß unserer Strategie gilt es, bei Steigerung unserer Effizienz den Service für die Studierenden so weit wie möglich zu verbessern.

Diesem Geschäftsbericht können Sie entnehmen, dass uns im Jahr 2023 dabei Vieles gelungen ist, Anderes sich aber auch noch im Aufbau befindet. Als inzwischen über 100-jährige Institution sind wir in einem behutsamen, aber stetigen Wandel, wobei wir unserem Grundauftrag – dem Dienst für die Studierenden – verpflichtet bleiben. Das Motto „Wir für Euch” gilt auch nach dem Jubiläumsjahr 2022, und dies umso mehr, je (wirtschaftlich) schwieriger die Zeiten werden. Leider gibt es für die kommenden Jahre wenig Hoffnung auf erhebliche finanzielle Förderungen, weshalb viel vom weiterhin großen Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen (Herzlichen Dank dafür!) abhängen wird sowie davon, dass die Studierendenwerke gut vernetzt arbeiten – untereinander, aber auch mit ihren Stakeholdern.

Gemeinsam mit dem zuständigen Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (MKW) führen die NRW-Studierendenwerke aktuell Organisationsuntersuchungen durch, welche die Studierendenwerke zukunftsfest machen sollen. Als Studierendenwerk Münster sind wir auch aufgrund des starken Hochschulstandortes hier in einer guten Ausgangsposition, doch gilt es – zusammen mit dem in 2023 neu konstituierten Verwaltungsrat – weiterhin sachorientiert vorzugehen und die richtigen Weichenstellungen zu treffen, was nicht in jedem Fall ohne Diskussionen funktionieren wird. Rückblickend kann man aber feststellen, dass auch schon in 2023 wichtige Entscheidungen getroffen wurden, was Mut für die Zukunft macht. Zu nennen sind hier z. B. die zum Inflationsausgleich erforderliche Erhöhung des studentischen Sozialbeitrages oder die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung an den Wohnanlagen.

Aus Sicht der Studierenden sind besonders die Themen Essen, Wohnen und Soziales relevant. Bei den gastronomischen Einrichtungen ist die Eröffnung der ersten rein vegan/vegetarischen Mensa am Bispinghof hervorzuheben – womit wir der gestiegenen Nachfrage folgen, sodass das Angebot sehr gut angenommen wird. Im Hinblick auf das Thema „Wohnen” versuchen wir die schwierige Lage auf dem Mietmarkt mit Alternativangeboten, wie dem Ausbau von Notunterkünften, für die Studierenden zu verbessern. Im Bereich Soziales modernisiert sich trotz schwieriger externer Vorgaben die BAföG-Verwaltung, und die Abteilung Beratung – Internationales – Kultur (BIK) sorgt mit ihren Veranstaltungen und Programmen für einen Zusammenhalt zwischen den Studierenden.

Nicht vergessen möchte ich aber auch die nach außen weniger sichtbaren, aber nicht minder wichtigen Prozesse im Studierendenwerk selbst: Hierzu gehören neben der Weiterführung des Strategieprozesses der Start eines Führungskräfte-Entwicklungsprogramms, die Einführung eines Gesundheitsmanagements und natürlich auch Erika, die Mitarbeiter-App unseres Studierendenwerks. Nach außen und innen positiv wirksam ist daneben die erfolgreiche Installation einer Terminbuchungs-Software. Und wie geht es weiter? Vielleicht reden wir ja schon bald über den breiteren Einsatz von KI …? Ich bin jedenfalls gespannt und freue mich darauf, die Entwicklung des Studierendenwerkes Münster weiterhin maßgeblich mitgestalten zu können.

Mehr über unsere wichtige Arbeit für die Studierenden finden Sie in diesem Geschäftsbericht in einer nun ansprechenden und zeitgemäßen Form. Ich wünsche eine interessante Lektüre, wahrscheinlich das eine oder andere Aha-Erlebnis und … bleiben Sie uns bitte auf jeden Fall gewogen!

Besten Gruß

Ihr

Dr. Christoph Holtwisch

die Folgen von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg haben uns durch das Jahr 2022 begleitet. Die im Vorjahr geschaffenen tragfähigen Strukturen haben jedoch dazu beigetragen, neben den normalen Aufgaben auch die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen. Diesem Geschäftsbericht können Sie entnehmen, dass in 2022 wiederum vieles gelungen und weiterhin einiges im Aufbau ist. Zu nennen ist insbesondere der in 2022 konkreter gewordene Strategieprozess, der – neben der Klimaneutralität – die Verbesserung des Service und die Steigerung der Effizienz als strategische Ziele benennt, die ab 2023 nun mit Leben erfüllt werden müssen.

Trotz aller notwendigen Veränderungen und Verbesserungen bleibt der Grundauftrag des Studierendenwerks – der Dienst für die Studierenden – relevant. Dies ist besonders im Jahr 2022 deutlich geworden, denn in diesem Jahr konnte das Studierendenwerk Münster sein 100-jähriges Jubiläum feiern. Die Details der beeindruckenden Geschichte unserer Organisation können der lesenswerten Jubiläumsbroschüre entnommen werden. Im Jubiläumsjahr haben wir unser Selbstverständnis durch das Motto „Wir für Euch“ ausgedrückt. Konkretisiert wurde dies neben der gelungenen offiziellen Jubiläumsfeier durch verschiedene Aktionen, die sich sowohl an die Studierenden als auch die Beschäftigen gerichtet haben.

Aus Sicht der Studierenden sind besonders die Themen Wohnen, Essen und Soziales relevant, wie sie sich im Organigramm des Studierendenwerks als Fachbereiche abbilden, denen alle anderen Bereiche organisatorisch, fachlich oder finanziell zuarbeiten. Weil Wohnen, Essen und Soziales defizitäre Bereiche sind, wenn ihre Angebote für Studierende attraktiv sein sollen, müssen sie selbst bei einer optimalen Aufstellung des Studierendenwerks finanziell gefördert werden. Dass die staatlichen Mittel hierfür seit vielen Jahren absinken und die Sozialbeiträge der Studierenden parallel stetig steigen, ist ein Missstand. Auch wenn sich hier aktuell seitens des Landes NRW leichte Verbesserungen abzeichnen, musste darum der Sozialbeitrag zu Beginn des Jahres 2023 deutlich erhöht werden – auch, weil die finanzielle Perspektive des Studierendenwerks für das laufende Jahr schwieriger geworden ist, wie sich an der Planung mit einem Defizit zeigt.

Was das Wohnen angeht, bleibt Münster trotz der jüngsten Unsicherheiten am Immobilienmarkt hochpreisig; bei der Entwicklung neuer Wohnheimstandorte kann das Studierendenwerk angesichts der beschränkten Miethöhe ohne externe Unterstützung weiterhin kaum mit privaten Investoren konkurrieren. Im Fokus bleiben deshalb zunächst Nachverdichtungsprojekte an den vorhandenen Standorten, um in den nächsten Jahren hinsichtlich des studentischen Wohnraums auf eine Versorgungsquote von 10 % zu kommen. Konkretisiert wurden hier im Jahr 2022 die Planungen für eine größere Nachverdichtung am Gescherweg. Parallel gilt es, die bereits im letzten Jahrzehnt intensiv durchgeführten Sanierungen auf alle Standorte auszuweiten, wobei hier insbesondere der Wilhelmskamp in den Blick genommen wird.

Auch wenn in der Gastronomie des Studierendenwerks schmackhafte Gerichte zu fairen Preisen – zunehmend auch vegetarisch/vegan – angeboten werden, sind die vorhandenen Räumlichkeiten und die verwendete Technik in die Jahre gekommen. Dieser Investitionsstau muss in den nächsten Jahren aufgelöst werden. Darüber hinaus ist strategisch zu entscheiden, wie die bisher durch die Mensa am Ring garantierte gastronomische Versorgung in ein neu zu entwickelndes Quartier am Naturwissenschaftlichen Zentrum zu integrieren ist. Trotz erwartbarer Diskussionen konnte im Jahr 2022 die sinnvolle Umstellung auf ein am Wareneinsatz orientiertes Komponentenessen und ein Zweipreissystem umgesetzt werden. Ergänzt wird dies im laufen Jahr durch das Ausrollen eines gut abgestimmten 10 Wochen-Plans.   

Was den Bereich Soziales betrifft, sind die Verbesserungen zum BAföG hinter vielen Erwartungen zurückgeblieben. Im Jahr 2022 wurden allerdings studierendenwerksintern bereits die Vorbereitungen dafür getroffen, die Verfahren stärker zu digitalisieren (E-Akte), um dauerhaft auch hier zu einer besseren Kundenzufriedenheit seitens der Studierenden zu gelangen. Im Bereich der Kinderbetreuung gestaltete sich die Personalsituation der Kindertagesstätten phasenweise schwierig. Die Abteilung BIK war in 2022 wiederum besonders für die internationalen Studierenden von großer Bedeutung, wie z. B. die gelungene Welcome-Party im Hier&Jetzt gezeigt hat; im laufenden Jahr sollen Überlegungen konkretisiert werden, auch diese Abteilung an den Standort Bismarckallee zu holen, um durch kurze Wege Synergien zu schaffen.

Alles in allem ist das Studierendenwerk Münster für die Zukunft gut aufgestellt, so dass es nach dem Jubiläum im Jahr 2022 positiv in sein nächstes Jahrhundert starten kann. Mein großer Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die in diesen schwierigen Zeiten motiviert gute Arbeit geleistet haben und weiterhin leisten. Von ihnen hängt es maßgeblich ab, wie erfolgreich das Studierendenwerk ist und wie gut wir unsere strategischen Ziele der Serviceverbesserung und Effizienzsteigerung erreichen können. Ich freue mich, daran auch künftig mitwirken zu dürfen.

Besten Gruß

Ihr

Dr. Christoph Holtwisch

 

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